Sie war ein heiteres Mädchen, das gerne lachte und sie wollte unbedingt Journalistin oder Schriftstellerin werden: Am 12. Juni 2021 wäre Anne Frank 100 Jahre alt geworden. Berühmt wurde sie durch ihr Tagebuch, mit dem sie gegen ihre Angst und ihre Verzweiflung während der zwei Jahre im Versteck im Amsterdamer Hinterhaus anschrieb.
In jedem Jahr wird bundesweit im Rahmen des Anne-Frank-Tages, der ein Aktionstag gegen Antisemtismus und Rassismus ist, an das Schicksal von Anne Frank erinnert.
Das Von der Leyen-Gymnasium hat im Rahmen einer Feierstunde am 25. Juli 2021 die Ergebnisse mehrerer Klassen, die sich in den Wochen zuvor mit Anne Frank auseinandergesetzt haben, präsentiert. Dabei wurde die Schule vom Netzwerk Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage für ihr Engagement im Netzwerk gewürdigt: Die Schule bemüht sich seit nunmehr 10 Jahren um die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und setzt Zeichen gegen Rassismus.
Dies geschah bislang sowohl im Unterricht, z.B. durch das Anfertigen der Aktionssteine für den Frieden als auch an Wandertagen, z.B. durch Fahrten zum KZ Natzweiler-Struthof oder durch Diskussionen der Oberstufenschüler*innen mit dem Willi Graf Biographen Dr. Peter Goergen und anhand der Austellung der Kriegsfotografien des aus Bierbach stammenden Rudolph Geith. Auch hatte der Kurs Darstellendes Spiel in beeindruckender Weise das Theaterstück „Und morgen heißt du Sarah“ auf die Bühne gebracht.
Am 25.6.2021 nun hat die Klasse 5b ihre Anne-Frank-Zeitung vorgestellt, während die Schüler*innen der Klasse 5c, die sich mit der Thematik Flucht und Exil beschäftigt hatten, Fotos der Rücksäcke zeigten, die sie im Falle einer Flucht packen würden. Sehr beeindruckend waren die Einblicke, welche die Klassenstufe 10 in ihren Workshop zum Thema „Vorurteile“ gegeben hat, der in Zusammenarbeit mit dem Adolf-Bender-Zentrum stattfand. Der Grundkurs evangelische Religion der Klassenstufe 11 hatte eine Power Point Präsentation zu christlich motiviertem Widerstand vorbereitet, der Kurs Darstellendes Spiel hatte Texte gegen Rassismus gelesen.
Leander Denzer sang, begleitet am Klavier von Christoph Nicklaus, mit der Kinderhymne von Brecht für die Solidarität unter den Völkern, die einander achten sollen. Und Clara Hsu, ebenfalls Klassenstufe 11, appellierte mit ihrem Text „Wenn du am Boden liegst“ an Menschenverstand und Empathie und rief dazu auf, die Würde eines jeden Menschen zu achten, ganz gleich, welcher Herkunft er auch sei – damit sich die „finsteren Zeiten“ (B. Brecht) nicht wiederholen mögen.
Schulleiter Christoph Kohl bedankte sich bei den Schüler*innen und den betreuenden Kolleg*innen Janna Fellinger, Petra Maton und Monika Schmitt für das Engagement, Frau Biehl vom Netzwerk Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage schloss sich diesem Dank an. Sie ermutigte, auch weiterhin Flagge zu zeigen gegen Rassismus und Antisemitismus, Monika Schmitt hatte dies zu Beginn der Veranstaltung in ihrer einleitenden Ansprache bereits angekündigt.
Anne Frank wurde, wie so viele andere, ein Opfer des menschenverachtenden Nationalsozialismus, sie starb 1945 im KZ Bergen-Belsen, vermutlich an einer Typhus-Infektion.
Berichterstattung in der Saarbrücker Zeitung vom 6. Juli 2021