Auf Wunsch von Schüler*innen aus dem Team „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bzw. auch von Mitgliedern aus der SV hat das Warndt-Gymnasium beschlossen, sich u.a. zur Aufklärung mit dem Schwulen- und Lesbenverband in Verbindung zu setzen.
In der Vergangenheit haben wir bereits mehrfach gute Erfahrungen mit den Workshops gemacht und nun sollen alle Schüler*nnen der Klassenstufe 7 an einem Workshop vor den Sommerferien teilnehmen. Das Team knüpft zudem damit an Initiativen der letzten Jahre an, in denen es auch um die Verwendung von Beschimpfungen und Bezeichnungen u.a. aus diesem Bereich ging, so dass sich alle bewusst damit auseinandersetzen und aktiv werden, wenn jemand diese nutzt.
LSBT*Q ist gerade in Generation Z (Geburtsjahr 1997 bis 2012) sehr umstritten. LSBT*Q ist die Abkürzung für L-Lesbisch, S-Schwul, B-Bisexuell, T-Transsexuell und Q-Queer. Für diese Abkürzung gibt es etliche andere Varianten; die wohl am häufigsten genutzte ist dabei aus dem englischsprachigem Gebrauch: LGBTQ+. Jedoch stehen diese Abkürzungen häufig in der Kritik, da sich manche Menschen eben nicht mit diesen Buchstaben identifizieren können. Beispielsweise jene, die sich ihrer sexuellen Orientierung nicht sicher sind. Um deren Wunsch nach Zugehörigkeit entgegenzukommen, wird ein Sternchen (*) oder ein Pluszeichen (+) angehängt. Andere kennen die Bedeutung aber auch gar nicht und auch da wollen wir Abhilfe schaffen.
An sich ist es in der heutigen Zeit deutlich einfacher, sich zu outen und offen mit seiner eigenen Sexualität umzugehen. Auch bei uns, dem Warndt-Gymnasium, gab es lesbische Paare, die ungestört Hand in Hand über den Schulhof liefen. Für uns ist dieser Anblick normal und kein (oder zumindest kaum) Gesprächsstoff. Auch Schwule oder Transsexuelle waren nie ein Aufreger. Dennoch möchten wir uns aktiv offen gegenüber der LSBT*Q Communtiy zeigen und etwas tun, dass es sicher so bleibt. Denn öfter hört man, wie jemand etwas als "schwul" bezeichnet. Bestimmt jede*r hat die Aussagen: "Das ist ein schwules Mäppchen!" oder "Der sieht schwul aus!" schon mal gehört. Diese, für Außenstehende, simplen Worte, können sehr verletzend wirken.
Darum möchten wir die Workshops nutzen, um nicht nur solche Ausdrücke zu vermeiden, sondern auch, um allgemeine Fragen zu klären und allen Anwesenden die Chance zu bieten, offen über dieses Thema zu sprechen. Ziel ist es, eventuelle Probleme in der Schule im Umgang miteinander möglichst dauerhaft zu beseitigen, aber ganz sicher Sensibilität bezüglich Redewendungen zu entwickeln. Das Gemeinschaftsgefühl und die Toleranz am Warndt-Gymnasium sollen noch mehr gestärkt werden.
Nächstes Schuljahr werden wir betroffene ehemalige und aktuelle Mitglieder der Schulgemeinschaft zu ihren Erfahrungen und Erlebnissen am Warndt-Gymnasium in Form eines Fragebogens befragen und sind gespannt auf die Ergebnisse.
Jasmin Körber/Ll