„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“
(Gunter Demnig)
Schülerinnen und Schüler der Eichenlaubschule erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus im Kreis Merzig Wadern
Mit einer besonderen Gedenk-Aktion zeigten Ende Januar Schülerinnen und Schüler der Eichenlaubschule Weiskirchen, wie Erinnerungskultur aktuell gestaltet werden kann. Anlass war der bundesweite „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27. Januar, der an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 76 Jahren erinnert. Als „Schule ohne Rassismus“ verfolgt die Eichenlaubschule das Ziel junge Menschen für Themen wie Rassismus und Rechtsextremismus zu sensibilisieren und ihnen soziale Kompetenzen mit auf ihren Lebensweg zu geben.
Um an die Opfer der Hitler-Diktatur zu erinnern, beschrifteten die Schülerinnen und Schüler der 9er Klassen gesammelte Steine mit den Namen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreis Merzig-Wadern, die aufgrund ihrer Religion in der NS Zeit verfolgt und ermordet wurden. Kooperiert wurde dabei mit Vertreter*innen zweier Saarbrücker Gymnasien. Die dort unterrichtende Religionslehrerin Annette Theis und die Religionspädagogen Thomas Mann und Peter Jochum trugen in den vergangenen Jahren am Gedenktag Auszüge aus dem „Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau“ in der Saarbrücker Johanniskirche vor. Coronabedingt wurden die Lesungen nun über Youtube-Kanäle der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Weiskircher Schülerinnen und Schüler nutzten dieses Angebot, um per Internet die Vorträge im Klassenraum zu verfolgen und anschließend ins Gespräch zu kommen. Zeitgleich wurde das eigene Projektgeschehen auf Twitter veröffentlicht. Unter den Hashtags #weremember/#holocaustgedenktag/#twittergedenken wurde Öffentlichkeit für das Anliegen der Schülerinnen und Schüler geschaffen, gleichzeitig das nationale und internationale digitale Gedenken mitgestaltet.
Die Schülerinnen und Schüler haben dabei nicht nur im virtuellen Raum ihr Geschichtsbewusstsein gezeigt. Die Steine werden von ihnen an den Wanderwegen im Kreis ausgelegt und können so zum Innehalten oder Auseinandersetzen mit der Geschichte anregen.